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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 23

1909 - Leipzig : Hirt
3. Niederwerfung Preußens. 23 Im Frieden zu Preßbnrg, der noch in demselben Jahre zustande kam, mußte Österreich Venezien an Italien abtreten, Tirol und Vorarlberg an Bayern, andre Besitzungen an Württemberg und Baden. Diese drei deutschen Staaten hatte Napoleon zu einem Bündnis mit Frankreich veranlaßt. Außer der Gebietserweiterung wurden Bayern und Württem-berg als Königreiche von Napoleon anerkannt. Österreich hatte seine letzte Besitzung in Italien verloren und hatte auch deutsches Gebiet eingebüßt. Der König von Neapel verlor sein Königreich, behauptete sich aber mit englischer Unterstützung in Sizilien. Bezeichnend sür den Übermut, mit dem Napoleon nicht willfährige Fürsten behandelte, ist sein Brief an den König von Neapel nach der Schlacht bei Austerlitz: „Die Dynastie Bourbon in Neapel hat aufgehört zu regieren." Das Königreich Neapel übertrug Napoleon seinem Bruder Joseph; sein Schwager Joachim Murat, Gemahl seiner Schwester Karoline, erhielt das Großherzogtum Berg, das aus den ehemaligen Herzogtümern Kleve und Berg gebildet wurde; die Batavische Republik gab er seinem Bruder Ludwig als Königreich Holland. Dieser Ludwig ist der Vater Napoleons Iii. Italien war als Königreich mit der Krone Frankreichs vereinigt und wurde von seinem Stiefsohn Engen Beauharnais verwaltet. Eugen Beauharnais war ein Sohn der Kaiserin Josephine aus deren erster Ehe mit dem General Beauharnais. Wie die Republik Basallenrepubliken geschaffen hatte, so schuf Napoleon für seine Familie Vasallenkönigreiche. Von einschneidender Bedeutung für die deutschen Verhältnisse war die Stiftung des Rheinbundes. Die deutschen Staaten mit Ausnahme von Österreich und Preußen sagten sich vom Deutschen Reiche los und traten zum Rheinbund zusammen unter der Schutzherrschaft Napoleons. Daher legte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder. So fand das Deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände seinen Untergang in den Stürmen der Napoleonischen Kriege durch die Untreue deutscher Fürsten. 3. Niederwerfung Preußens. Zu dieser Zeit regierte in Preußen König Friedrich Wilhelm Iii. Im Jahre 1797 war er seinem Vater, Friedrich Wilhelm Ii., gefolgt. Er war ein einfacher, schlichter Mann, religiös und rechtlich gesinnt. So lange wie möglich wünschte er feinem Lande den Frieden zu erhalten. Sah er doch, daß Napoleons Gegner überall unterlagen. Indessen bestand am Hofe und im Lande eine ansehnliche Kriegspartei. Da Preußen feit 1793 "neutral geblieben war, hatten die preußischen Truppen die napoleonifche Art der Kriegführung nur aus der Ferne kennen gelernt; das preußische Heer hatte die notwendige neue Schulung nicht mit durchgemacht. Als Kaiser Alexander I. von Rußland sich der dritten Koalition

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 60

1909 - Leipzig : Hirt
60 Iii. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. vollständige Trennung von Staat und Kirche durchführte, suchte er alle Parteien zu befriedigen. Die ersten Jahre seiner Regierung sind noch angefüllt mit Streitigkeiten gegen Holland, in denen es sich hauptsächlich um den Anteil handelte, den Belgien bei der Tilgung der Staatsschuld des früher vereinigten Königreichs zahlen sollte. Eine Einigung kam erst 1839 zustande, als Belgien eine jährliche Zahlung von 5 Million Gulden bis zur Tilgung der Schuld zu übernehmen versprach. Unter Leopolds Regierung erreichte das Land eine große Blüte. Die Einführung des französischen Münzfußes erleichterte den Handelsverkehr mit Frankreich. Bergbau, Ackerbau, Industrie, Handel und Schiffahrt nahmen einen großen Aufschwung. Das Land erhielt das dichteste Eisenbahnnetz von allen Ländern der Erde. Von Vorteil war dem Lande der Anschluß an den Deutschen Zollverein. Leopold I. genoß auch im Auslande großes Ansehen. Die Niederlande. Wilhelm I. regierte seit 1831 in den Niederlanden allein in patriarchalischer Weise. Dem Verlangen des Volkes nach einer mehr freiheitlichen Verfassung stand er unfreundlich gegenüber. Als die Kammer 1840 seine Zivilliste herabsetzte, dankte er ab und zog sich nach Berlin zurück, wo er 1843 starb. Sein Sohn Wilhelm Ii. regierte von 1840—1849. Italien. In dem Königreich Neapel, auf Sizilien und Sardinien hatte eine Volkspartei dem König eine freiheitliche Verfassung abgerungen. Der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich fürchtete, daß die Bewegung auf die österreichischen Besitzungen in Oberitalien, die Lombardei und Venezien, übergreifen würde. Daher stellte ein österreichisches Heer die alten Zustände in Unteritalien und den beiden Inseln wieder her. Die österreichische Regierung in Oberitalien wurde dadurch nicht beliebter. Spanien und Portugal. Die freiheitliche Bewegung in Unteritalien war von Spanien ausgegangen. Dort hatten aufständische Truppen dem König eine Verfassung abgetrotzt. Mit Hilfe eines französischen Heeres wurden die Aufständischen zur Ruhe gebracht und die absolute Monarchie wiederhergestellt. Der König führte statt des bestehenden Thronfolgegesetzes das alte kastilische wieder ein. Nach diesem war weibliche Thronfolge zulässig. Als nun der König starb und nur eine Tochter Jsabella hinterließ, machte sein Bruder Don Carlos Ansprüche auf den Thron auf Grund des frühern Gesetzes. Das führte zu langwierigen Bürgerkriegen, die unter dem Namen Karlistenkriege bekannt sind. ^ Auch der reiche Kolonialbesitz in Amerika ging verloren. Da die Regierung dort fast nur Spanier als Beamte anstellte und diese das Volk zu ihrer eignen Bereicherung bedrückten, erhoben sich allenthalben

3. Deutsche Geschichte - S. 219

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland und Preußen. 219 reich in den Kampf, und eine vereinigte Flotte dieser Mächte vernichtete die ägyptisch-türkische Flotte in der Bucht von Navarino, in der Gegend von Pylos, wo der homerische Nestor geherrscht hatte. Auf diese Schlacht erfolgte die Kriegserklärung des Kaisers Nikolaus I. von Rußland, der im Jahre 1825 seinem Bruder Alexander I. auf dem Throne gefolgt war, an die Türkei; das Ergebnis des Wa russisch-türkischen Krieges (1828—1829) war die Gründung eines Krieg. Königreichs Griechenland. § 224. Die Julirevolution in Frankreich. 1830. Von noch geschichtlicher Bedeutung war es, daß in Franaich das Regiment der Bourbonen gestürzt wurde. Auf Ludwig ivill. war sein Bruderr Start X"." gefolgt. Als dieser ünlwtfs8w eme Reihe von „Ordonnanzen" 1830. erließ^durch die er ungesetzlicherweise wesentliche Bestimmungen derjber^ fassung abänderte, entstand in Paris ein Straßenausstand, und eine provisorische Regierung wurde eingesetzt. Wenige Wochen, nachdem die französischen Truppen Algier erobert hatten, mußte Karl X. dem Thron entsagen. Er begab sich nach England. Zum „König der Franzosen" aber wurde der einer Nebenlinie her Bourbonen entstammende Herzog von Orleans, Louis Philipp, gewählt. Er suchte als „Bürgerkönig" zu regieren, hatte aber zwischen den streitenden Parteien eine schwierige Stellung. Die Julirevolution machte überall in Europa den größten Eindruck, aufstand. Ihre wichtigsten Folgen waren ein großer P o l e n a u s st a n d, der von den Russen erst spät und unter vielem Blutvergießen niedergeworfen werden konnte, und eine Erhebung der Belgier, welche die Vereinigung mit Holland von vornherein nur ungern ertragen hatten und sich losrissen. Unter Genehmigung der großen Mächte wurde ein Königreich Belgien geschaffen und zum König Leopold, Prinz von Sachsen-Koburg, gewählt. Deutschland und Preußen § 225. Nationale und liberale Bestrebungen in Deutschland. Mch . in Deutschland war ein Teil der Bevölkerung von Mißstimmung darüber erfüllt, daß die Früchte der großen Kriege so wenig den nationalen Wünschen entsprochen hatten, und sehnte sich nach einer Besserung der politischen Zustände. Die Zerrissenheit Deutschlands war wiedergekehrt, ein starkcs, einiges Vaterland nicht geschaffen worden. Auch die Hoffnung, daß in den deutschen Staaten Volksvertretungen geschaffen würden, erfüllte sich nur teilweise; insbesondere Österreich und Preußen wurden auch ferner

4. Deutsche Geschichte - S. 198

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tas Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Franzsische Noch der ein Jahr lang blieb die franzsische Armee in Pressungen Preußen; in jenen zwei Jahren ist in dem unglcklichen Lande mehr als eine Milliarde Franks von den Feinden erpret worden. Als die Armee endlich 1808 abzog, da sie in Spanien ntig wurde, mute Friedrich sich verpflichten, sein Heer nicht der die Zahl von 42 000 Mann hinaus zu verstrken, und in die wichtigsten Oderfestungen franzsische Besatzungen aufnehmen, v Napoleon im Kampfe mit (htglmtb, Spanien und sterreich. 208. Die Festlandsperre. Der spanische Krieg. Als Napoleon nach dem Siege von Jena in Berlin weilte, hatte er eine Verordnung erlassen, die darauf berechnet war, dem englischen Handel und der englischen Industrie den grten Schaden zuzusgen. Jeder Handelsverkehrmiteng-land wurde verboten; alle englischen Schiffe und Waren sollten mit Beschlag belegt, jeder Englnder verhaftet werden. Diese Verordnung galt fr Frankreich und fr alle von ihm abhngigen Lnder; auch Rußland schlo sich diesem Handelskriege gegen England an. In der Tat erlitt, während die franzsische Industrie emporblhte, die englische Volkswirtschaft trotz des ausgedehnten Schmuggels, der sich entwickelte, viel Schaden. Im Jahre 1808 lie sich Napoleon von seiner ins Ungeheure wachsenden Bayonne. Herrschgier verleiten, an dem spanischen K n i g s g esch l e cht, das sich seit dem Baseler Frieden ganz an Frankreich angeschlossen hatte, eine Handlung grter Treulosigkeit zu begehen. Als nmlich zwischen dem schwachen König und seinem Sohne, dem Kronprinzen, Streitigkeiten aus-brachen, berief er beide, als wolle er vermitteln, nach der Stadt Bayonne am Adour, bewog sie, ihren Rechten auf die spanische Krone zu entsagen, und bertrug diese seinem ltesten Bruder Joseph, den er vor zwei Jahren zum König von Neapel gemacht hatte; die Krone von Neapel erhielt M u r a t, der bisherige Groherzog von Berg. Da ergriff das spanische Volk, der -Epanischerdie Beschimpfung entrstet, die Waffen. Zwar fhrte Napoleon, nachdem 1808. er auf dem prunkvollen, von vielen Rheinbundfrsten besuchten Kongre zu Erfurt das Bndnis mit Alexander von Rußland erneuert hatte, selbst seine Heere der die Pyrenen und zog mit Joseph in Madrid ein. Aber es gelang nicht den spanischen Volkskrieg niederzuschlagen, zumal die Englnder ein Heer unter Wellington nach der Halbinsel sandten. Unter wechselvollen Kmpfen drang dieser langsam vor; als zu Beginn des Jahres 1814 die Heere der Verbndeten der den Rhein nach Frankreich hereinbrachen, berschritt Wellington die Pyrenen.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 188

1911 - Breslau : Hirt
188 bergang zur Neuzeit. zum Kampf, fhrte es persnlich aus der Stadt und befreite diese (daher Jungfrau von Orleans genannt). Sie geleitete dann den König nach Reims zur Krnung. 1430 bei Compiegne gefangen, wurde sie 1431 in Rouen als Hexe verbrannt. Bereits 1453 war aller englischer Besitz auer Calais wieder verloren. Immer mehr brach das siegreiche Knigtum die Macht der groen Vasallen, vor allen war Ludwig Xi. (14611483) ttig; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Khnen das Herzogtum Burgund zurck. Als Karl Viii. 1491 die Bretagne durch Heirat erworben hatte (1532 wurde sie einverleibt), konnte Frankreich als geeinigt gelten. Es wandte seine Waffen fortan nach Osten, um die Vorherrschaft in Europa zu erkmpfen. 93. Entwicklung Englands im Mittelalter. In der englischen Geschichte bildet die normannische Eroberung 1066 einen Abschnitt. 1. Von der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jten (nach der Sage unter Hengist und Horsa 449 [?]) bis zur Schlacht bei Hastings 1066. Angelschsische Zeit. Nach Abschlu der angelschsischen Wanderung wurden die beiden Inseln Grobritannien und Irland von zwei grundverschiedenen Vlkern bewohnt, dem germanischen und dem britisch-keltischen. Die germanischen Einwanderer besetzten den Sden und den Osten des heutigen Englands bis zum Firth of Frth; die Briten hielten sich in Wales, Nordschottland, auf Man und den Hebriden und in Irland auf. Auf beiden Seiten fehlte die Einigung der Volks-genossen gleicher Nationalitt zu einem Reiche, darum kam man jhr-hundertelang der blutige Raubkriege gegen stammfremde wie stammverwandte Nachbarn nicht hinaus. Im Beginn des 9. Jahrhunderts begann eine Einheitsbewegung im germanischen Osten, König Egbert von Wessex vereinigte die 7 angelschsischen Reiche Kent, Sussex, Wessex, Essex, Ostangeln, Mereia und Northumbria und wurde dadurch 827 der erste König von England. Zu derselben Zeit, als auf dem Festlande der Sachse Otto I. un-bedingte Anerkennung in Deutschland und der dessen Grenzen hinaus gefunden hatte, wurden Egberts Nachkommen von smtlichen Knigen der Insel, auch den walisischen und schottischen, als Oberhaupt betrachtet. Schon das 9. und das 10. Jahrhundert waren erfllt von Kmpfen gegen die Dnen und Normannen. König Alfred hatte sich durch beider Besiegung den Beinamen des Groen" verdient (gest. 901), aber am Ende des 10. Jahrhunderts begannen ihre Angriffe von neuem. Diesmal war der Erfolg so groß, da Knut der Groe (f 1035) die Krone von England mit der von Dnemark und Norwegen vereinigte. Bald nach der Dnenzeit besiegte Wilhelm, Herzog von der Normandie, in der Schlacht bei Hastings (1066) den Angelsachsen Harald und eroberte die Insel. 2. Die Zeit seit der normannischen Eroberung. Wilhelm zog alles Land ein und erklrte es fr Eigentum der Krone, er bildete Baronien daraus und vergab sie vorzugsweise an Normannen zu Lehen. Seine Herrschaft war eine Fremdherrschaft, an seinem Hofe wurde nur Franzsisch gesprochen, der nationale Unterschied zwischen den Siegern und den Besiegten erhielt sich etwa zwei Jahrhunderte; wiederholt wurden Aufstnde der Angelsachsen mit furchtbarer Strenge gebrochen. Dagegen trennten die eingewanderten Normannen das Band, das sie an ihre

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 152

1895 - Leipzig : Voigtländer
152 uer Portugal und der Trkeis diesem System bei. England aber hatte sich seine Secherrschast dadurch gesichert, da es (1807) durch Beschieung Kopenhagens die Auslieserung der dnischen Flotte erzwang. ->> 2. Portugal. Weil das von England abhngige Knigreich P ortu g al ^ dem Kontinentalsystem sich nicht anschlieen wollte, lie Napoleon durch, ein Heer (1807) das Land besetzen; die Knigsfamilie floh nach Brasilien. 3. Spanien. Darauf bentzte Napoleon die Zwistigkeiten, die in der spanischen Knigsfamilie ausgebrochen waren, um seine Herrschaft auch der Spanien auszudehnen. Er lud den König Karl Iv. von Sp Anten und dessen Sohn fferbinand fvm zu einer Zusammenkunft in Battonne ein. Hier bewog er beide, dem Throne zu entsagen, und ernannte seinen jrnder Loseph zum König von Spanien(1808); dessen Knigreich Neapel bekam'ioachim Mu rat, der bisherige Groherzog von Berg. Aber jetzt erfolgte ein allg e m ein er. Ausstand der Halbinsel gegen die ihr auf-gedrngte franzsische Herrschast. Die Englnder unter W e ll e s l e y (spter: Lord Wellington) vertrieben die Franzosen aus Portugal und untersttzten dann auch die Spanier gegen die Franzosen. Joseph mute aus Madrid weichen. Napoleon fhrte ihn mit Heeresmacht dahin zurck, verlie aber bald Spanien, weil ein Krieg mit Osterreich ausbrach. Der Marschall Soult ntigte darauf die Englnder zum Abzge aus Spanien; auch das heldenmtig verteidigte S arqgossa fiel. Allein Wellington erschien bald wieder mit einem Heere und erfocht mehrere Siege, während zugleich der allenthalben entbrennende Volkskrieg die Franzosen bedrngte. So erhob sich hier zum ersten Male ein Widerstand, den Napoleon nicht zu bewltigen vermochte. 4 93. (153.) sterreichs Freiheitskampf 18 1. Napoleon und sterreich. Seit dem Frieden von Tilsit herrschte Freundschaft zwischen den Kaisern Alexander von Rußland und Na-poleon. Auf dem glnzenden Frstenkongrosse zu Erfurt (1808), zu welchem auch die Rheinbundfrsten im Gefolge Napoleons sich eingestellt hatten, erschienen die beiden Herrscher als die Gebieter Europas. Einen Widerstand gegen derartige Herrschergelste von feiten sterreichs schlug Napoleons bermut nicht hoch an. Ich htte," schrieb er von Erfurt aus an den sterreichischen Kaiser, die Monarchie Ew. Majestt auflsen knnen; was sie ist, das ist sie durch mein Zugestndnis." Eine solche erniedrigende Stellung ertrug sterreichs Ehre nicht. In der Stille rstete man, und während Napoleon mit dem Kriege in Spanien beschftigt war, erhob sich 1809 sterreich zumfreiheitskampfe, 1809. Erzherzog Karl als Oberfeldherr rief die gesamte deutsche Nation" zur Wiederherstellung ihrer Freiheit auf. Aber Preußen lag noch ohnmchtig darnieder; und der Rhein-bund mute, dem Befehle seines Protektors gehorchend, seine Waffen gegen sterreich kehren.

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 215

1891 - Leipzig : Voigtländer
- 215 England von neuem zum Bruche gekommen. Auf Englands Kriegs-erklrung hatte Napoleon Hannover besetzt und die Einfuhr der eng-tischen Waren in Frankreich verboten; dies war der Anfang des Kontinentalsystems. Um Frankreich auf seine alten Grenzen zu beschrnken, bewirkte nun Pitt die dritte Koalition zwischen England, Rußland, sterreich und Schweden gegen Frankreich 1805. 1805 2. Austerlitz 1805. Napoleon, verbndet mit Baden, Wrttemberg und Bayern, drang, nachdem der sterreichische General Mack in Ulm sich ergeben hatte, ohne Widerstand in sterreich ein, besetzte Wien und besiegte dann die Russen und sterreicher in der Dreikaiser-schlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. sterreich trat darauf im 1805 Frieden zu Preburg Venedig an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern ab. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche. Whrend Napoleon die Mchte des Festlandes demtigte, behielt England im Seekriege die Oberhand. Der Admiral Nelson vernichtete in der Seeschlacht beim Kap Trafalgar (unweit Kadiz) 1805 die spanisch-franzsische Flotte, der- 1805 lebte aber den Sieg nicht. 3. Napoleonische Könige. Weil Neapel während des Krieges die Landung einer rnssisch-englischen Flotte zugelassen hatte, erklrte Napoleon von Schnbrunn aus: Der König von Neapel hat auf-gehrt zu regieren" und gab dessen Land (mit Ausnahme von Sizilien, indessen Besitz der König sich behauptete) seinem Bruder Joseph. Die batavische Republik als Knigreich Holland erhielt sein Bruder Ludwig; sein Schwager Joachim Murat wurde Groherzog von Berg. 4. Rheinbund, Ende des rmisch-deutschen Reiches 1806. Um Deutschlands Unabhngigkeit zu sichern, schuf dann Napoleon den Rheinbund, dem 16 deutsche Fürsten angehrten, unter seinem 1806 Protektorate. Hierdurch wurde die Auflsung des tausend-jhr igen rmisch-deutschen Reiches bewirkt 1806: der Kaiser 1806 Franz Ii. legte am 6. August die deutsche Kaiserwrde nieder und fhrte hinfort nur den Titel eines erblichen Kaisers (Franzi.) von sterreich, den er bereits 1804 angenommen hatte. Napoleon aber nannte sich jetzt: Kaiser der Franzosen, König von Italien, Protektor des Rheinbundes, Vermittler der Schweiz. 144. Preuens Erniedrigung und innere Wiedererhebung. 1. Krieg Preuens gegen Napoleon 1806 1807. König Friedrich Wilhelm Iii. hatte bisher immer noch jeden Streit mit I

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 167

1891 - Leipzig : Voigtländer
P*""".- " - ' ................f.......*_- .-ttt 167 König selbst, mit der katholischen Partei entzweit, mute aus Paris fliehen: er suchte Schutz im Lager Heinrichs von Navarra, wurde aber dort durch den Domi-nikanermnch Jakob Clement ermordet. Mitihmstarbdashausvaloisaus, und in Heinrich von Navarra, der ihm als Heinrich Iv. auf dem Throne folgte, ge-langte das Haus Bourbon (1589) zur Regierung. König Heinrich Iv. (15891610) wurde erst nach Besiegung seiner Gegner und nach seinem bertritt zur katholischen Kirche allgemein als König anerkannt. Durch das Edikt von Nantes (1598) gestattete er den Protestanten die Ausbung ihrer Religion und verlieh ihnen Zutritt zu Staatsmtern. Unter seiner weisen und wohlthtigen Regierung erholte sich das Land schnell von den Verheerungen der langwierigen inneren Kriege. Auch dieser König endete durch die Hand eines fanatischen Mrders (Ravaillac). c. Die Niederlande (das jetzige Holland und Belgien) gehrten eigentlich noch zum Deutschen Reiche; seit diese Lande aber (1556) an Philipp Il von Spanien gekommen, waren sie thatschlich schon von dem Deutschen Reiche losgetrennt. Philipp n., der die Niederlande zuerst durch seine Halbschwester Margareta von Parma regieren lie, verletzte die alten Rechte des Volkes und suchte durch Ver-mehrung der Bistmer und Einfhrung der I n q u i s i t i o n die Reformation, welch e in das Land eingedrungen war, zu unterdrcken. Der Statthalterin Margareta von Parma setzte er in der Regierung den Kardinal Granvella zur Seite, der sich durch seine Willkr beim Volke uerst verhat machte. Da entstand, um der Inquisition entgegenzutreten, unter vielen Edelleuten die Verbindung der (bis zum Bettelsack getreuen") Geusen, und vor allen der Prinz Wilhelm von rnim und die Grafen Egnwnd und Hoorne, die Hupter des Adels, verteidigten die Rechte des Landes. Granvella verlie zwar die Niederlande; aber bald darauf (1567) rckte der Herzog Alba mit einem spanischen Heere ein und bte durch Verhaftungen, Blut-gerste und Scheiterhaufen eine unerhrte Schreckensherrschaft. Als wegen dieser Maregeln Margareta der Regierung entsagte, ging die Statthalterschaft an Alba der, der (1568) den Egmond und Hoorne in Brssel hinrichten lie und die Verfolgungen noch steigerte. Wilhelm von Oranien war jedoch entflohen, sammelte Truppen in Deutschland und brachte die nrdlichen Provinzen zum Aus-stnde gegen die Spanier. Auch zur See kmpften die Niederlnder (die Wasser-geusen) fr ihre Freiheit. Damit begann der Abfall der Niederlande 1572. 1572 Alba legte darauf, da er die Emprung nicht mehr zu berwltigen vermochte, fein Regiment nieder (1573). Unter Albas Nachfolgern in der Statthalterschaft dauerte der Krieg mit ab-wechselndem Glcke fort (Belagerung von Leyden, Einnahme und Plnderung von Antwerpen durch die Spanier). Dem dritten derselben, Alexander Farnese von Parma (dem Sohne der Margareta), gelang es zwar, die sdlichen Nieder-lande (Belgien) fr Spanien zu behaupten und dort die katholische Religion zu be-festigen; allein die sieben nrdlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Friesland und Oberyssel), in denen die Reformation einge-fhrt war, vereinigten sich zur Utrecht er Union 1579 und jagten sich von der 1579 spanischen Regierung los. Nach der Ermordung Wilhelms von Oranien (zu Delft 1584) trat dessen junger Sohn Moritz an die Spitze der (vereinigten General-) Staaten, und verteidigte, von der Knigin Elisabeth von England untersttzt, deren

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 218

1891 - Leipzig : Voigtländer
218 vaterlndischen Sinn und Vertrauen auf die nahe Wiederkehr einer glcklichen Zeit" erweckten und verbreiteten. 3. Die Knigin Luise. Freilich wurde in dieser Zeit seiner inneren Wiederaufrichtung das preuische Volk noch von einem schweren Verluste betroffen. Seine geliebte Knigin Luise starb in der Blte ihrer Jahre. Mit ganzer Seele hatte sie inmitten des Un-glcks, der zahlreichen Demtigungen und namenlosen Kummers" ( es sind ihre eigenen Worte) an allen Bestrebungen, das Vaterland aus seiner Bedrckung wieder zu erheben, Anteil genommen. Doch sie sollte den Morgenglanz der Freiheit nicht mehr schauen: noch in den magert der Knechtschaft, als Napoleons Macht hher und hher stieg, sank die fromme Dulderin dahin, wie die Blume, die des Lichtes entbehrt." Sie starb gebrochenen Herzens während eines Besuches bei ihrem Vater, dem Herzog von Mecklenburg-Strelitz, aus dem Lust-schlsse Hohenzieritz am 19. Juli 1810, erst 34 Jahre alt. Tiefe Trauer ging durch das ganze Land. (Ich bin wie vom Blitz ge-troffen," schrieb General Blcher, Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein.") Doch ihr hehres Bild blieb den Gemtern lebendig eingeprgt, ihre warme vaterlndische Gesinnung wirkte segensvoll fort unter dem preuischen Volke. 145. Jas Kontinentalsystem. Napoleons Krieg in Portugal und Spanien. 1. Das Kontincntalsystcm. Immer noch setzte England den Krieg mit Frankreich fort. Deshalb ordnete Napoleon von Berlin aus (1806) die sogenannte Kontinentalsperre an, indem er allen Verkehr mit England und allen Handel mit englischen Waren verbot, um die Englnder von jeder Verbindung mit dem Festlande auszuschlieen. Alle europischen Staaten, auer Portugal und der Trkei, traten diesem System bei. 2. Portugal. Weil das von England abhngige Portugal dem Konti-nentalsystem sich nicht anschlieen wollte, lie Napoleon durch ein Heer (unter Junot) 1807 das Land besetzen; die Knigsfamilie flchtete sich nach Brasilien. 3. Spanien. Darauf bewog Napoleon den König Karl Iv. von Spanien und dessen Sohn Ferdinand (Vii.), Zwistigkeiten unter ihnen benutzend, in Bayonne dem Throne zu entsagen und er- 1808 nannte seinen Bruder Jos eph zum Könige von Sp anien(1808); dessen Knigreich Neapel bekam Joachim Murat, der bisherige Herzog von Berg. Aber jetzt erfolgte ein allgemeiner 2lufstctnd der Halbinsel gegen die ihr schmachvoll aufgedrngte franzsische Herrschaft. Die Englnder unter Wellesley (spter: Lord

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 199

1911 - Breslau : Hirt
109. Philipp Ii. von Spanien. 199 Die Religionskriege in Westeuropa. In allen Staaten, in denen Alt- und Neuglubige in greren Mengen nebeneinander wohnten, entstanden fr die Herrscher groe Schwierigkeiten aus der Notwendigkeit, die Stellung der Neuglubigen im Staate und ihr Verhltnis zum katholischen Teile der Bevlkerung befriedigend zu ordnen. Zunchst versuchte die eine Partei die andere zu berwltigen. Das Ergebnis war in den verschiedenen Staaten verschieden. In den beiden sdlichen Halbinseln blieb die katholische Kirche die alleinherrschende. In England und Schottland siegte nach Schwankungen die Reformation, während Irland katholisch blieb. Die evangelischen Niederlande trennten sich von den katholischen. In Frankreich endlich gelang es dem staatsmnnischen Genie Heinrichs Iv., die Mglichkeit eines Nebeneinanderlebens beider Parteien zu finden, das ihre Krfte dem Staate dienstbar machte. Dagegen war Deutschland durch den unansgetragenen Gegensatz der Glaubensbekenntnisse so gelhmt, da es den vierzigjhrigen Kmpfen, die sich an seinen Grenzen abspielten, unttig zusehen mute. 109 Philipp Ii. von Spanien (15561598). Unter den Fürsten Wpp " der katholischen Welt bernahm in der zweiten Hlfte des 16. Jahr* (1556'1598)' Hunderts Philipp Ii. die Fhrung im Kampfe gegen die Protestanten. Er folgte seinem Vater in den spanisch-burgundischen Landen und Mai-land, als dieser 1556 die Regierung niederlegte (vgl. 106). Einsam, verschlossen, seinem Glauben mit ganzer Kraft ergeben, lebte Philipp allein den Geschften der Regierung seines weiten Reiches. Alle wichtigen Angelegenheiten wurden ihm vorgelegt und von ihm entschieden. Er ver-lie in den letzten Jahren seiner Regierung nur selten noch seine Gemcher im Schlo zu Madrid oder die Zelle in dem von ihm erbauten Kloster-palaste Escorial. Die militrischen und finanziellen Krfte seines Reiches, zu dem er Portugal hinzufgte, stellte er in den Dienst des Kampfes gegen die Feinde seines Glaubens. Sein Halbbruder Don Juan d'austria erfocht 1571 der die Trken den Seesieg bei Lepanto, der ebenso wie die Ver-Lepanto. teidiguug der Insel Malta durch die Johanniter (1565) ihr Vordringen nach Westen auf dem Seewege aufhielt. Vor allem aber war Philipp ent-schloffen, die Einheit des Glaubens unter seinen Untertanen aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Darber brach der groe Kampf mit den Nieder-landen aus, an dem auch die Nachbarstaaten Frankreich und England teilnahmen. Die damaligen Niederlande umfaten etwa das Gebiet der heutigen Die Nieder-Knigreiche Belgien und Niederlande. Sie gehrten zum Deutschen Reiche, Ianbe-so da sie Philipp als Vasall des Kaisers besa, und bestanden aus siebzehn Provinzen, an deren Spitze je ein Statthalter und ein mit weitgehenden Rechten ausgestatteter Landtag stand. Die Einheit des Ganzen verkrperten der vom Könige eingesetzte Generalstatthalter und die Generalstaaten, eine Versammlung von Abgeordneten aus smtlichen Provinzen. An diese Verfassung war der König gebunden; er mute beim Regierungsantritt
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